Liebe Ghana-Freunde, Projektpaten und Interessierte

am Montag,10.03.14 kam ich von meiner 16-tägigen Reise aus Ghana zurück. Viele Eindrücke sind noch in meinem Kopf und einiges ab- und aufzuarbeiten.

Überschattet war die Abreise aus Deutschland mit einer Mail aus dem Kinderheim in Bawjiase, es kam die Info, dass Mary Abena Mensa, eine 24-Jährige, deren Ausbildung zur Krankenschwester wir seit letztem Jahr finanzieren, schwere Verbrennungen erlitten hatte.
Mary ist seit ihrer Kindheit im Heim und dort aufgewachsen. Für ihre Ausbildung besuchte sie eine Schule in Accra, wo sie auch unter der Woche wohnt. Die Mädchen wollten sich dort ihr Essen zubereiten, wobei nicht bemerkt wurde, dass Gas aus der Gasflasche austrat. Als sie ihren Kocher anzündeten, gab es eine heftige Explosion.
Sechs Mädchen wurden erwischt, zwei sind mittlerweile verstorben, zwei mit leichten Verletzungen aus dem KH entlassen. Jedoch Mary und ihre Freundin Christina liegen nun seit 6 Wochen im Korle-bu-Hospital in Accraauf der Station für plastische Chirurgie und Brandwunden. Beide erlitten schwere Verbrennungen (3. Grades) an Beinen und Armen.
Schnell startete ich noch einen Spendenaufruf vor meinem Abflug. Viele haben sofort reagiert, wofür ich mich auch im Namen von Mary und Christina bedanken möchte.
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Das Heim konnte die wöchentlichen Kosten von ca. 360 Euro nicht mehr tragen. Hinzu kommen nun noch Kosten für Operationen (Hauttransplantation), wobei Mary im Moment dafür zu schwach ist.
Der Anblick der vielen Brandopfer, meist verursacht durch alte Gasflaschen oder Spraydosen, die zwischen dem Hausmüll stecken und bei der Verbrennung explodieren, ließen mich erschrecken. Dazu die schlechte Versorgung im Krankenhaus, keine sterilen Räume, acht Schwerstverletzte in einem Raum, dazu die Angehörigen die ihre Patienten versorgen müssen.
Welch ein Glück in Deutschland geboren zu sein!!
Wir hoffen und beten für Mary und Christina! Kommt Mary durch, ist es für mich ein kleines Wunder! Am Geld sollte es auf jeden Fall nicht liegen (bisherige Kosten: 2600 Euro). Wer uns dabei helfen möchte, darf dies selbstverständlich gerne tun!

Brunnenbohrung an der Junior-Highschool

In Adaklu ist mittlerweile der Brunnen an der Junior-Highschool gebohrt. Die Anschlüsse, Pumpe und ein Hochbehälter werden in den nächsten Tagen noch installiert (Kosten ca. 5000 Euro). Soweit konnte ich noch alles in die Wege leiten, die Firmen sind mir bekannt, weshalb ich gut darauf vertrauen kann, dass alles ordentlich fertiggestellt wird..
Erschwert wird mittlerweile vieles, da die Brücke über den Voltasee am vergangenen Montag gesperrt wurde (ich hatte noch Glück und bin durchgekommen). Nun muss der Verkehr über den Fährbetrieb (total überlastet, Abalo musste bei seiner Rückfahrt am See übernachten) oder über einen großen Umweg über Togo abgewickelt werden. Sämtliche Materialien kommen aus Accra, was nun sehr beschwerlich wird. Bauzeit der Brücke ca. 18 Monate!!!
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Kindergarten in Adaklu

Die dringende Notwendigkeit für einen Kindergarten für die Dorfgemeisnchaft Adaklu wurde mir bei diesem Besuch noch einmal bewusst und wir wollen deshalb nach Möglichkeit dieses Jahr noch starten. Ca. 80 Kinder brauchen einen Platz, bisher gibt es nur eine ca. 40 qm große Unterkunft aus Stein, Gitter und Wellblech, wo die Kinder bei Regen unterkommen. Oft müssen sie von den Lehrern/Erziehern nach Hause geschickt werden. Es gibt keinerlei Spielgeräte! Nichts!
Die dortige Grundschule wurde vom Staat vor 3 Jahren neu gebaut, die Junior-Highschool konnten wir 2012 renovieren und erweitern. Nun ist der Kindergarten ein weiterer Mosaikstein, damit die Kinder versorgt sind. Vom Staat kann so schnell nichts mehr erwartet werden, er baute ja erst die Grundschule. Jetzt sind andere Dörfer dran. Zuvor müsste er sich noch um Straße und Wasserversorgung kümmern, also das kann noch Jahre dauern, wenn überhaupt. Die Probleme sind vielschichtig und manchmal für uns nicht vorstellbar.

Ich freue mich, dass ich mit Abalo und den „Dorfältesten“ ein Team zur Seite habe, die mir ihre Ideen vortragen und auch helfen sie umzusetzen.
Das ganze Dorf bedankt sich bei allen „Wirbelwind-Projekt-Helfern“ für die große Unterstützung aus Deutschland. In ihrer Sprache „Ewe“ heißt dies Akbe ka-ka-ka!!
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Was für mich immer sehr schwer ist, ist die finanzielle Planung. Ich kann nie genau sagen, über wie viel Geld ich verfüge. Feste Kosten wie Schulgelder, Löhne, Autoversicherung etc… lege ich immer schon sicher zur Seite. Große Investitionen sind immer ein wenig eine „Mutprobe“. Vor zwei Jahren haben wir deshalb die „Projektpatenschaften“ ins Leben gerufen, um mehr Planungssicherheit zu erhalten.
Durch eine solche Patenschaft kann man sich für einen monatlichen Beitrag melden, jeder wie es sein Geldbeutel hergibt, jederzeit kündbar. Einige von Ihnen unterstützen uns schon auf diese „treue“ Weise. Helfen Sie uns, dafür Werbung zu machen. Das Formular finden sie hier auf der Homepage.
Am Ende des jeweiligen Jahres erhalten sie eine Spendenbescheinigung.

Volontäre aus Deutschland

Volontäre aus Deutschland haben wir das ganze Jahr über vor Ort. Auch auf meiner Reise konnte ich die wertvolle Arbeit sehen und mit welcher Begeisterung die Volos dabei sind.
In Adaklu waren dies Sarah und Corinna aus München. Die Abende verbrachten wir mit: Spielen, mit den Kindern Rechenaufgaben lösen, Briefeschreiben und für die Paten Bilder malen. Benni aus Wagshurst unterstützte Abalo beim täglichen Fussballtraining an der Schule. Auch für mich waren sie eine wertvolle Unterstützung, da ich dieses Jahr zum ersten Mal alleine reiste. Über vieles konnten wir uns austauschen.
Julia aus Oberkirch, Hannah aus Villingen-Schwenningen, Jana aus Bühl waren besonders kreativ im Heim in Bawjiase tätig: Gipsmasken, Mandalaherzen, Wandbemalungen und Ausflüge mit den Kindern ans Meer. Ebenso dazu gehört z.B. die wöchentliche Begleitung des kleinen Jonson zum Krankenhaus und zu verschiedenen Ärzten. Sowie das tägliche Verteien der Fruchtrationen am Nachmittag an die ca. 100 Kinder. Ich bin dankbar, dass wir mittlerweile so viele junge Menschen für diesen kulturellen und sozialen Aufenthalt gewinnen können.
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Ist es doch für unsere Jugend ein sehr „weiter Blick über den Tellerrand“.

Ohne all die Hilfe in verschiedener Weise wäre unser Projekt nicht möglich!

Danke!


Nun wünsche ich allen einen schönen Frühling – genießen Sie jeden Tag bewusst!


Ihre/Eure Corinna Höfinghoff